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INFERNOESQUE + / Axel Anklam, Sonja Gerdes, Johannes Weiss, Daniel Winkler

6. May – 24. May, 2008

Der Projektraum Infernoesque wurde 2007 von Johannes Weiß, Axel Anklam, Sonja Gerdes und Daniel Winkler gegründet. Seit Juni 2007 zeigten mehrere Gruppenausstellungen vordergründig Skulptur und Malerei der jüngsten Generation Berliner Künstler. Ein Schwerpunkt der Ausstellungen lag bisher in der Präsentation skulpturaler Positionen. Der nichtkommerziell geführte Raum soll jungen Künstlern die Möglichkeit geben, ihre Arbeiten in eigenständiger Regie einem größeren Publikum zu präsentieren.

Ein hervorstechendes Merkmal der Skulpturen Axel Anklams ist ihre tiefe Verwurzelung im Handwerklichen. Dieser zu Unrecht diskreditierte Begriff meint nichts anderes als eine professionelle Beherrschung des Materials und schließt die reiche Sensibilität für Texturen und Oberflächenreize sowie ein nachhaltig trainiertes Formempfinden ein. Anklams Werke bestechen in ihrem Gemachtsein, das auch in größeren Formaten nicht einfach gefertigt wirkt, sondern als Produkt eines längeren und intensiven Formfindungsprozesses vor Augen steht. Nichts erscheint an ihnen zufällig oder beliebig. Es sind Gebilde, die gleichsam mit ruhiger und fester Hand in den Raum gezeichnet wurden und sich in ihm wie ein permanent tönender Klang behaupten.

Das Interesse von Johannes Weiß liegt in den Verhältnissen und Beziehungen des Menschen zu seiner Welt, den Gegenständen, Materialien, Bildern und seinem darin konstitutiven Handeln. Sein zentrales Interesse ist es, künstlerisches Handeln als eine intentionale und dialogische Aktivität zu verstehen, in der wir die Beziehungen zu unserer Welt vertiefen, verfestigen und neu formulieren. Es sind fragile und prekäre Situationen, urbane Impressionen und Landschaftsimpressionen, Bilder, Ideen, Vorstellungen, Sehnsüchte oder Denkmodelle. Sie sind Grundlagen des skulpturalen Denkens von Johannes Weiß. Poetische oder skurrile Formen entstehen dann, auf der Suche nach dem was noch im Unbestimmten liegt.

Daniel Winklers Zeichnungen und Plastiken sind durch seine Sanskrit- und Yogastudien inspiriert. Neben den figürlichen Skulpturen bilden die teilweise kalligraphischen und ungegenständlichen Zeichnungen ein eigenständiges Element in seinem Werk. Die plastischen Arbeiten orientieren sich an einer empathischen Figürlichkeit, die sich vor allem aus der persönlichen Yogapraxis ergibt. Er versteht seinen künstlerischen Schaffensprozeß als Schnittstelle von kontemplativen Konzentrationsübungen und bildnerisch-analysierenden Modellierens körperbezogener Wahrnehmung.

„Der Haferflockentraumbaum für Pferde, den ich auf einen Roller montierte, soll beim Herumstehen in Räumen und Befahren dieser ein glückseliges Möglichkeitsgespinst verkörpern.” / Sonja Gerdes /

www.infernoesque.de

Infernoesque
Infernoesque +
Ardhanarishvara
Daniel Winkler, Ardhanarishvara, 2007
Haferflockentraumbaum für Pferde
Sonja Gerdes, Haferflockentraumbaum für Pferde, 2008
Sonnenuntergang
Johannes Weiss, Sonnenuntergang, 2007
Weißes Rauschen
Axel Anklam, Weißes Rauschen, 2006